Die erste Kirche
Graf Simon der IV. von Nassau‑Saarbrücken
stiftete 1270 im Warndtwald eine dem HIg. Nikolaus geweihte Kirche,
die sehr bald zu einem Wallfahrtsort wurde.
Der Abt von Wadgassen sorgte dafür, dass wöchentlich 2x Gottesdienst
gehalten wurde. Mitte des 16. Jahrhunderts übernahm die
Benediktinerabtei St. Nabor in St. Avold die Gottesdienste. Nach der
Zeit der Reformation wurde die Kirche von Völklingen und später von
Rosseln mitbedient. Während des 30jährigen Krieges wurde im Jahre
1637 die Kirche von schwedischen Söldnern zerstört. Die Ruinen der
Kirche wurden, auf Veranlassung des Fürsten Ludwig von
Nassau‑Saarbrücken abgerissen. Etwa ab 1689 gehörte St. Nikolaus zur
Pfarrei Merlebach in der Diözese Metz.
1803 wurde es theoretisch in die neugegründete Pfarrei Emmersweiler
eingegliedert.
Die zweite Kirche
1807 erbaute die Gemeinde vor den Grundmauern der
alten Nikolauskirche eine kleine Kapelle, die weder Fenster noch
Türen hatte, und die später von zwei Förstern würdiger ausgestattet
wurde.
1881 wurde die Kapelle abgebrochen und an ihrer Stelle ein Dorfkreuz
errichtet.
Die dritte Kirche
Im Jahr danach erbaute die Gemeinde eine neue
Kirche am Ende der Karlsbrunner Straße. in den folgenden Jahren
ergab sich die Anzahl der Menschen von Jahr zu Jahr in den Dörfern
mehr. Ein Drittel der Gläubigen kam wegen Platzmangel auf der
Außentreppe oder um die Kirche herum zu stehen. Die Kinder vom 1.
bis zum 4. Schuljahr waren in der Sakristei untergebracht. Der Bau
einer größeren Kirche war dringend notwendig. Man gründete einen
Kirchenbauverein. Ein Teil der Bevölkerung wünschte die neue Kirche
am Weiherberg, andere Leute schlugen den Waldrösberg vor.
Die vierte Kirche
In den Jahren zwischen 1920/1930 gab es
eine Weltwirtschaftskrise mit zahlreichen Arbeitslosen, Die
Arbeitslosenunterstützungen waren gering. Die Saarregierung ließ den
ärmeren Gemeinden höhere Schlüsselzuweisungen für Baumaßnahmen
zukommen, verlangte aber die Erhöhung der Grundsteuer.
Außer dem Kirchenbau wurde damals die ganze Hauptstraße kanalisiert
und auch die Arbeit an der Verbindungsstraße von St. Nikolaus zur
neuen Straße von Emmersweiler nach Naßweiler. Die 1931 geweihte
Kirche wurde für die Bevölkerung unter großen Opfern gebaut. In den
Turm kamen drei Glocken.
Eine Marienstatue aus dem Jahr 1800 und eine des Hl. Nikolaus aus
dem vorigen Jahrhundert konnten erworben werden. Ein Werk des
Bildhauers Scherl aus Wittlich ist der Bronzekreuzweg. Erst 30 Jahre
später konnte eine Orgel erstanden werden. Viele Leute versuchten
auch, sich an der Beschaffung schöner Fenster zu beteiligen, auch
wenn sie privat dafür außerordentlich stark sparen mussten.
1931 wurde die St. Nikolauser Kirche geweiht, nur 8 Jahre später
musste die Bevölkerung ihr Dorf und dessen Kirche verlassen.
Im Jahre 1972/73 wurde die Kirche grundlegend renoviert.
Gleichzeitig erhielt sie sechs Orginalgemälde von Alfred Gottwald,
eine neue Heizung und neue Glasbetonfenster.
Den 75. Weihentag mit Festgottesdienst wird/wurde gefeiert am
21.Mai 2006
Quelle: Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft
Großrosseln
07.05.2006 - 04.06.2006
|